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Mehr Rechtsextreme mit Waffenschein in Schleswig-Holstein

Juni 12, 2017

Sie stehen laut Definition nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Sie lehnen den Staat ab und wollen ihn sogar bekämpfen. Und sie bewaffnen sich, das geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der Piratenpartei hervor.

Demnach haben derzeit 34 Rechtsextreme aus Schleswig-Holstein eine waffenrechtliche Erlaubnis. Laut Ministerium besitzen von diesen 34 Peronen 14 einen kleinen Waffenschein. Der kleine Waffenschein berechtigt den Inhaber Schreckschusspistolen, Reiz- und Signalwaffen zu tragen.

Steigerung um gut 30 Prozent

Im Vergleich mit den Zahlen vom Februar 2016 ist das eine Steigerung um gut 30 Prozent. So waren dem Innenministerium damals 9 Rechtsextreme mit einem kleinen Waffenschein bekannt. Die Steigerung toppt sogar die Gesamtentwicklung in Schleswig-Holstein,  die liegt in den ersten vier Monatenin 2017 in Schleswig-Holstein bei gut 20 Prozent. (Hier mein NDR.de-Bericht)

Def. Rechtsextremismus
Der Rechtsextremismus stellt in Deutschland kein ideologisch einheitliches Gefüge dar. Vielmehr tritt er in verschiedenen Ausprägungen nationalistischer, rassistischer und antisemitischer Ideologieelemente und mit unterschiedlichen, sich daraus herleitenden Zielsetzungen auf. Dabei herrscht die Auffassung vor, die Zugehörigkeit zu einer Ethnie, Nation oder Rasse entscheide über den Wert eines Menschen. Dieses rechtsextremistische Werteverständnis steht in einem fundamentalen Widerspruch zum Grundgesetz, welches die Würde des Menschen in den Mittelpunkt stellt. Quelle: Bundesamt für Verfassungsschutz

Beer: „Absolut inakzeptabel“

Angelika Beer von der Piratenpartei bezeichnet diese Entwicklung als „absolut inakzeptabel“.  Auf Nachfrage schreibt sie : „Wenn man die Dunkelziffer der rechtsextremen Sympathisanten dazu rechnen würde, ergäbe sich eine noch viel höhere Zahl.“ Angelika Beer hatte die kleine Anfrage gestellt.

Zahl der rechtsextremen Jäger sinkt

Bei der Zahl der Jäger sieht die Entwicklung leicht anders aus. Hier schreibt das Ministerium, dass 11 rechtsextreme Personen einen „Eintrag als Jagdscheininhaber oder Bedürfnisgrund „Jäger““ haben. Im Vergleich zum Februar 2016 sind das 2 Personen weniger.

 


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